HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier


Kontext: Begriffe in Projekten und im Projektmanagement


Prozesse, Querschnittsprozesse:

Entscheidungsprozesse Fortschritt Entscheidungsprozesse der zunehmenden Konkretisierungen des Projekts im Projektfortschritt.

Es geht um den Prozess, in welchem aus einer Entscheidung für eine Idee konkrete ausführbare Handlungen werden. Dieser Prozess ist in Projekten wie folgt gegliedert:

  1. Entscheidung: Grundsatzentscheidung: Es kann noch alles offen sein - und ist es auch meistens.
  2. Entscheidung: Rahmenheft: Es werden der Rahmen und die Bedingungen festlegt, die für das Projekt gelten. Daraus ergeben sich in der Regel auch bereits die wesentlichen Anforderungen an das Projektmanagement.
  3. Entscheidung: Lastenheft: Es werden die wesentlichen Anforderungen an die Ergebnisse des Projekts festgelegt. Daraus ergeben sich in der Regel die Anforderungen an das Projekt, das jene Veränderungen zu bewirken hat, damit die festgelegten Kriterien der Ergebnisse erfüllt werden können.
  4. Entscheidung: Pflichtenheft: Es werden die konkreten Pflichten festgelegt, die durch das Projekt und das Projektmanagement zu erfüllen sind. Häufig werden die Anforderungen gegliedert in "Muss", "Soll", "Kann" und "Schön, wenn es auch noch möglich ist".
  5. Entscheidung: Endgültige Leistungsbeschreibungen: Es werden die konkret zu erbringenden Leistungen beschrieben, beauftragt oder gleich erfüllt.

    Die Nachweise, wie die Entscheidungen beachtet wurden, erfolgen in Projekten
    • im Abschlussbericht.
    • in der Dokumentation des Projekts, des Projektmanagements und der Produkte und Leistungen, die im Projekt erzeugt wurden.

      Das führt zur
  6. Entscheidung über die Ergebnisse des Projekts und des Projektmanagements.

Jeder Prozess ist ein eigener, in sich abgeschlossener Prozess. Er beginnt mit der vorangegangenen Entscheidung und endet mit der neuen Entscheidung, der jeweils sofort den nächsten Entscheidungsprozess auslöst.

Die Entscheidungsprozesse können z.B. gegliedert werden in

  1. Entscheidungsprozesse, die das Projekt insgesamt betreffen,
  2. Entscheidungsprozesse, die das Projektmanagement insgesamt betreffen,
  3. Entscheidungsprozesse im Projekt,
  4. Entscheidungsprozesse im Projektmanagement,
  5. Entscheidungsprozesse im Umfeld des Projekts und des Projektmanagements.

Die Entscheidungsprozesse der zunehmenden Konkretisierungen weisen in der Regel folgende Prozessschritte auf:

  1. Ermittlung und Festlegung der Entscheidungsstrukturen, Entscheidungshierarchien (Zuständigkeiten).
  2. Ausstattung der Entscheider mit den notwendigen Vollmachten.
  3. Ermittlung und Festlegung der Entscheidungskriterien.
  4. Vorbereitung der Entscheidung, in der Regel mit Alternativvorschlägen.
  5. Vorlage der Entscheidungsvorlage, Diskussion, Bewertung.
  6. Entscheidung: Verwerfung und Sperrung der Alternativen.
  7. Ermittlung und Festlegung der Konsequenzen der Entscheidung.
  8. Ermittlung und Festlegung der Verantwortung für den Vollzug der Entscheidung.
  9. Überwachung des Vollzugs der Entscheidung mit Früherkennung von Signalen für eine Fehlentscheidung.
  10. Kontrolle des Vollzugs der Entscheidung (Rapport).

Entscheidungen werden permanent getroffen. Teils bewusst, teils unbewusst.

Entscheidungen sind niemals objektiv in dem Sinne, dass jede andere Person zur selben Entscheidung gekommen wäre. Entscheidungen sind immer subjektiv.

Mahnungen:

Man kann sich nicht "nicht entscheiden": Auch eine Verschiebung einer Entscheidung ist eine Entscheidung.

Eine Entscheidung ist umso schwieriger, je ähnlicher die Alternativen sind, zwischen denen zu entscheiden ist.

Es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen, sondern nur Entscheidungen mit Konsequenzen.

Maschinen, Rechner und andere Technologien können keine Entscheidungen treffen: Was immer sie tun: sie folgen immer nur dem Programm, nach dem sie ablaufen.