Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier

Hintergrund dieses Kontextes.

In diesem Kontext erklärt der Autor häufige Begriffe, die immer wieder in seinem Werk auftauchen und "als bekannt" vorausgesetzt werden. In den anderen Werken werden die Begriffe deshalb immer nur bezüglich den Besonderheiten im Zusammenhang mit den jeweiligen Kontexten ergänzt oder präzisiert.

Begriffe schließen ein und schließen aus. Sie bestimmen, was sie enthalten und wovon sie sich abgrenzen. Insbesondere bestimmen die Begriffe, was ausdrücklich nicht(!) darunter zu verstehen ist oder verstanden werden sollte.

Zwischen vertrauten Personen werden die Begriffe "selbstverständlich": Sie werden immer in einer Art und Weise ausgelegt und verwendet, die der gemeinsamen Sache dient. Je vertrauter die Personen sind, umso mehr können die Begriffe sich verkürzen zu Abkürzungen, Kürzeln, Symbolen, Gesten, Zeichen. Neu hinzukommende Dritte verstehen in der Regel zunächst "Bahnhof", bis sie sich in die Bedeutung der Begriffe eingearbeitet haben und in der Lage sind, sie "wie selbstverständlich" zu verwenden.

Begriffe stehen immer in einem bestimmten Zusammenhang. Ändert sich der Zusammenhang, ändert sich zwar nicht unbedingt der Wortlaut des Begriffes, wohl aber sein Inhalt und seine Bedeutung: Er kann sich sogar in das Gegenteil verkehren!

Verwenden Sie möglichst Begriffe, die sich bereits aus der Wortwahl heraus selbst erklären.

Mahnungen:

Wer Begriffe kennt und sie gekonnt einsetzt, kann Kompetenz und Sachkunde vortäuschen. Mitunter wird lange nicht bemerkt, dass "nur leeres Stroh gedroschen" wird.

In Organisationen, Fachgebieten und Branchen wird die "Hitparade der inhaltsleeren Worthülsen" ständig inszeniert und niemals beendet.

Begriffe sind ein hervorragendes Mittel nicht nur der Kommunikation und Information, sondern auch der Manipulation.

Wenn sich Personen nicht auf Begriffe (ihre Bedeutung, nicht ihre Bezeichnung) einigen können, können sie sich auch sonst auf nichts (mehr) einigen: Sie sind im wahrsten Sinne der Worte "entzweit" und "uneins".

Mitunter werden durch Begriffe auch Tabus berührt. Die Art und Weise, wie mit Begriffen umgegangen wird, legt auch offen, "worüber gesprochen werden kann (darf)" und "was kein Thema ist" (im wahrsten Sinne des Wortes).