Begriff: Vorhaben.
Für Vorhaben sind bereits mehr oder weniger konkrete
Vorstellungen, für welche ist z.B.
- die Zeit noch nicht gekommen,
- die Gelegenheit noch nicht günstig,
- der Raum noch nicht vorhanden,
- die Ressourcen noch nicht bereit oder verfügbar,
- die Verantwortung noch offen
ist. Das trifft z.B. zu für
- Vorbereitetes,
- Bereitgestelltes,
- Beabsichtigtes,
- Entworfenes,
- Beschlossenes, Genehmigtes,
- Vorgesehenes,
- Reserviertes,
- Vorgenommenes,
- fest Terminiertes,
- (zumindest grob) Geplantes.
Typisch für die aufgeführten Beispiele ist
- eine gewisse Ernsthaftigkeit,
- vorhandenes Interesse,
- gewisse oder bereits konkrete Vorstellungen darüber, was
geschehen soll, darf, kann oder muss oder verhindert werden
soll,
- eine Bereitschaft zum Engagement für das Vorhaben,
- eine Vorstellung über den Sinn, Aufwand und Nutzen, wenn
auch anfangs noch unbestimmt,
- die Einsicht, dass das vorgenommene im Moment (noch nicht)
geht oder passt,
- die Akzeptanz, dass bis zur Realisation eine gewisse Zeit
vergehen wird,
- diffuse oder rigide und in der Regel widersprüchliche
Erwartungen an das Vorhaben,
- die Aufmerksamkeit, das Vorhaben als Gelegenheit zum
Eigennutz zu verwenden,
- ein Widerstand, für das Vorhaben mehr als andere in Vorlage
zu gehen.
Bei Vorhaben ist immer wieder zu beobachten:
- Vorhaben werden nicht angegangen; es bleibt bei der Absicht.
- Ressourcen stehen nicht zur Verfügung oder erweisen sich an
unzureichend.
- Der passende Zeitpunkt wird verpasst.
- Die Gelegenheiten werden nicht genutzt.
- Die Planungen werden vergessen, zu spät begonnen oder zu
früh.
- Die Vorhaben werden falsch dimensioniert, z.B. zu groß oder
zu klein,
Bei Vorhaben besteht immer z.B. folgende Risiken:
- Die Vorhaben erledigen sich von selbst oder werden
hinfällig.
- Die Vorhaben werden zerredet, permanent "optimiert", aber
nie konkret angegangen: Es bleiben "Papiertiger" bzw. Konzepte
("Schrankware").
- Die Vorhaben werden nicht wieder rechtzeitig auf die
Tagesordnung gesetzt, um angemessen und verantwortlich darüber
zu entscheiden.
- Die Vorhaben werden zu früh mit Rahmenbedingungen versehen,
die sich als zu groß, zu klein oder unattraktiv erweisen können.
- Die Vorhaben werden nicht ernstgenommen.
- Werden Vorhaben aufgegeben, fallen gelassen oder "vergessen"
passiert nichts: Niemand war hierfür verantwortlich.
- Anfängliche Interessenten verschwinden, sobald die Vorhaben
verbindlich werden und Ressourcen genötigt werden bzw. Beiträge
zu leisten sind.
- Es besteht Unklarheit, was "eigentlich" mit den Vorhaben
erreicht werden soll.
- Es bleibt unklar, wer für die Vorhaben verantwortlich ist
und wer die Entscheidungen darüber trifft.
Unterschiede, Abgrenzungen und Verbindungen zu Projekten und zum
Projektmanagement:
Projekte sind Vorhaben, die wegen ihrer Einmaligkeit,
Erstmaligkeit oder Komplexität eine eigene Organisation benötigen,
damit sie geplant, organisiert, entschieden, verantwortet und
durchgeführt werden können.