HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier


Kontext: Begriffe in Projekten und im Projektmanagement


Begriff: Vorhaben.

Vorhaben

Für Vorhaben sind bereits mehr oder weniger konkrete Vorstellungen, für welche ist z.B.

  1. die Zeit noch nicht gekommen,
  2. die Gelegenheit noch nicht günstig,
  3. der Raum noch nicht vorhanden,
  4. die Ressourcen noch nicht bereit oder verfügbar,
  5. die Verantwortung noch offen

ist. Das trifft z.B. zu für

  1. Vorbereitetes,
  2. Bereitgestelltes,
  3. Beabsichtigtes,
  4. Entworfenes,
  5. Beschlossenes, Genehmigtes,
  6. Vorgesehenes,
  7. Reserviertes,
  8. Vorgenommenes,
  9. fest Terminiertes,
  10. (zumindest grob) Geplantes.

Typisch für die aufgeführten Beispiele ist

  1. eine gewisse Ernsthaftigkeit,
  2. vorhandenes Interesse,
  3. gewisse oder bereits konkrete Vorstellungen darüber, was geschehen soll, darf, kann oder muss oder verhindert werden soll,
  4. eine Bereitschaft zum Engagement für das Vorhaben,
  5. eine Vorstellung über den Sinn, Aufwand und Nutzen, wenn auch anfangs noch unbestimmt,
  6. die Einsicht, dass das vorgenommene im Moment (noch nicht) geht oder passt,
  7. die Akzeptanz, dass bis zur Realisation eine gewisse Zeit vergehen wird,
  8. diffuse oder rigide und in der Regel widersprüchliche Erwartungen an das Vorhaben,
  9. die Aufmerksamkeit, das Vorhaben als Gelegenheit zum Eigennutz zu verwenden,
  10. ein Widerstand, für das Vorhaben mehr als andere in Vorlage zu gehen.

Bei Vorhaben ist immer wieder zu beobachten:

  1. Vorhaben werden nicht angegangen; es bleibt bei der Absicht.
  2. Ressourcen stehen nicht zur Verfügung oder erweisen sich an unzureichend.
  3. Der passende Zeitpunkt wird verpasst.
  4. Die Gelegenheiten werden nicht genutzt.
  5. Die Planungen werden vergessen, zu spät begonnen oder zu früh.
  6. Die Vorhaben werden falsch dimensioniert, z.B. zu groß oder zu klein,

Bei Vorhaben besteht immer z.B. folgende Risiken:

  1. Die Vorhaben erledigen sich von selbst oder werden hinfällig.
  2. Die Vorhaben werden zerredet, permanent "optimiert", aber nie konkret angegangen: Es bleiben "Papiertiger" bzw. Konzepte ("Schrankware").
  3. Die Vorhaben werden nicht wieder rechtzeitig auf die Tagesordnung gesetzt, um angemessen und verantwortlich darüber zu entscheiden.
  4. Die Vorhaben werden zu früh mit Rahmenbedingungen versehen, die sich als zu groß, zu klein oder unattraktiv erweisen können.
  5. Die Vorhaben werden nicht ernstgenommen.
  6. Werden Vorhaben aufgegeben, fallen gelassen oder "vergessen" passiert nichts: Niemand war hierfür verantwortlich.
  7. Anfängliche Interessenten verschwinden, sobald die Vorhaben verbindlich werden und Ressourcen genötigt werden bzw. Beiträge zu leisten sind.
  8. Es besteht Unklarheit, was "eigentlich" mit den Vorhaben erreicht werden soll.
  9. Es bleibt unklar, wer für die Vorhaben verantwortlich ist und wer die Entscheidungen darüber trifft.

Unterschiede, Abgrenzungen und Verbindungen zu Projekten und zum Projektmanagement:

Projekte sind Vorhaben, die wegen ihrer Einmaligkeit, Erstmaligkeit oder Komplexität eine eigene Organisation benötigen, damit sie geplant, organisiert, entschieden, verantwortet und durchgeführt werden können.