Prozesse, welche die Organisation überschreiten:
Prozesse der
Außenbeziehungen.
Die Prozesse der Außenbeziehungen werden zumindest bestimmt von
den aktuellen:
- Partnern,
- Orten,
- Verortungen,
- Ereignissen,
- Quellen, Ressourcen,
- Verträgen und Vereinbarungen.
Zu den Außenbeziehungen zählen z.B.
- Beziehungen zu Kunden,
- Beziehungen zu Lieferanten,
- Beziehungen zu Wettbewerbern,
- Beziehungen zur Öffentlichkeit, Politik,
- Beziehungen zu Interessensvertretungen wie Gewerkschaften,
Verbände,
- Beziehungen zum Staat wie z.B. zum Finanzamt, zu Behörden
und Einrichtungen,
- Beziehungen zu anderen Kulturen,
- Beziehungen der Freundschaft, d.h. z.B. Beziehungen ohne
Sachzwecke und Ergebnisabsichten,
- Beziehungen zur eigenen Entwicklung,
- Beziehungen für Notfälle und Notsituationen.
Zu den Prozessen der Außenbeziehungen zählen z.B.:
- Prozesse der Kooperation,
- Prozesse der wechselseitigen Beobachtung,
- Prozesse der Abgrenzungen voneinander,
- Prozesse der Gemeinsamkeiten, z.B. gemeinsame
Interessenvertretung, gemeinsame Abschottungen gegenüber Dritten
(Allianzen),
- Prozesse des Wettbewerbs,
- Prozesse der gegenseitigen Bekämpfung,
- Prozesse des Wettbewerbs oder Kampfes um Ressourcen,
- Prozesse des Wettbewerbs oder Kampfes um Potenziale,
- Prozesse der Logistik,
- Prozesse des voneinander-Lernens,
- Prozesse der Kommunikation und Information,
- Prozesse der Standards, Normen,
- Prozesse der Kompatibilität von Produkten und Leistungen,
- Prozesse der wechselseitigen Angleichungen (Homologisierungen),
- Prozesse der Macht: Wettbewerb und Kampf um die
Vorherrschaft über die Beziehungen, z.B. Richtlinienkompetenz,
Gültigkeit der Gesetze, Geschäftsbedingungen,
- Prozesse des Leistungsaustausches.
In der Regel sind die Partner wechselseitig jeweils auf einen
eigenen Vorteil bedacht, d.h. die Partnerschaft soll mehr "Gewinn"
bringen, was bedeutet, dass der erhaltene Wert mehr wert ist als der
erbrachte Aufwand, um ihn zu erhalten. Die Grenze, an welcher sich
die Partner begegnen, ist der Preis. Er ist der Tauschwert; in der
Regel handelt es sich um eine Geldsumme. Es können jedoch auch
andere "Währungen" in Frage kommen.
Die Prozesse der Außenbeziehungen
weisen in der Regel folgende Prozessschritte auf:
- Ermittlung der eigenen Bedürftigkeit (Bedarfsermittlung).
- Ermittlung und Entwicklung der eigenen Bereitschaft zu
Außenbeziehungen (Beziehungsbereitschaft).
- Ermittlung und Entwicklung der Anforderungen an sich selbst
zur Beziehungsaufnahme (Beziehungsfähigkeit).
- Ermittlung der Anforderungen an potenzielle Partner.
- Ermittlung von geeigneten Partnern.
- Ermittlung, Festlegung und Vereinbarungen der Grundlagen der
Beziehungen (Verträge, Regeln, Spielregeln, ungeschriebene
Gesetze).
- Ermittlung, Festlegung und Vereinbarung der auszutauschenden
Leistungen.
- Ermittlung, Festlegung und Vereinbarung von
Durchsetzungsrechten von eigenen Ansprüchen gegen die Partner.
- Ermittlung, Festlegung und Vereinbarung von Rechten gegen
Ansprüche der Partner.
- Ermittlung, Festlegung und Vereinbarungen der Wege zu
Beziehungsgestaltung und Beziehungspflege.
In Projekten sind nahezu alle Beziehungen "Außenbeziehungen" des
Projekts und des Projektmanagements. Das erfordert, dass auch die
bestehenden und nutzbaren Beziehungen auf die Sonderheiten des
Projekts und des Projektmanagements hin ausgerichtet werden müssen.
Vielfach sind neue Beziehungen, zumindest neue Qualitäten der
bisherigen Beziehungen erforderlich.
Mahnungen:
Die Veränderungen im Beziehungsgefüge der Außenbeziehungen durch
Projekte und das Projektmanagement kann die bisherigen Routinen und
Usancen erheblich stören. Deshalb erhalten die
Projektverantwortlichen oft keine Vollmachten für verbindliche
Vereinbarungen mit Dritten bzw. die Vollmachten begrenzen sich auf
sehr begrenzte Bereiche des Projekts oder des Projektmanagements.