Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier

Projektsponsoren. Sponsoren des Projekts und des Projektmanagements.

Wer das Projekt oder das Projektmanagement fördern möchte, sponsert es z.B. wie folgt:

1. durch Erlaubnis zur Verwendung des eigenen Namens, z.B. bei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Kultur, der Wirtschaft, der Politik, des Adels oder des Show-Business.
2. durch Geld, z.B. auch durch Förderungen durch Spenden, Stiftungen, Stipendien, Förderpreise, günstige Kredite,
3. durch Empfehlungen im eigenen Bekanntenkreis, z.B. bei Schlüsselpersonen,
4. durch Lobbyismus, z.B. durch Einflussnahme bei wichtigen Personen von entscheidenden Institutionen, Behörden,
5. durch Sicherheitsleistungen für Kredite, z.B. Bürgschaften, Ausfallbürgschaften,
6. durch Präsenz z.B. bei (öffentlichen) Veranstaltungen des Projekts oder des Projektmanagements, in Talk-Shows, auf Messen, Kongressen, Tagungen,
7. durch öffentliche Mediation und Moderation z.B. zwischen Vertretern und Repräsentanten unterschiedlicher Interessen,
8. durch Mundpropaganda,
9. durch ehrenamtliche Mitwirkung im Projekt oder im Projektmanagement, insbesondere bei hoher öffentlicher Aufmerksamkeit wie z.B. beim "Spatenstich", "Fassanstich", Schirmherrschaft,
10. als Ehrengast, Ehrenpräsident.

Die Projektsponsoren werden an der Verantwortung für das Projekt und das Projektmanagement nicht beteiligt. Im Gegenteil: Die Projektorganisation sollte sicherstellen, dass dies auch nicht möglich ist und die verantwortlichen Personen für das Projekt und das Projektmanagement unabhängig von den Sponsoren bei ihren Entscheidungen über das Projekt und das Projektmanagement bleiben.

Projektsponsoren sollten auch strikt darauf achten, dass sie nicht stillschweigend oder schleichend in eine Verantwortung für das Projekt oder das Projektmanagement hineinschlittern.

Das Sponsoring kann

1. freiwillig erfolgen, d.h. von den Sponsoren selbst angeboten werden,
2. akquiriert werden, d.h. von den verantwortlichen für das Projekt oder das Projektmanagement erbeten werden,
3. formell vereinbart werden,
4. von günstig gestimmten Personen bereitgestellt oder durch Dritte ermöglicht werden, z.B. von Mäzenen,
5. unbeabsichtigt erfolgen,
6. erwünscht sein,
7. unerwünscht sein,
8. das Projekt oder das Projektmanagement erleichtern oder erschweren,
9. entgeltlich und / oder von Eigeninteressen des Sponsors geleitet sein,
10. unentgeltlich und uneigennützig sein.

Projektsponsoren erbringen in der Regel keine Beiträge für das operative Projekt oder das Projektmanagement. Wenn doch, sind die entsprechenden Verträge besonders sorgfältig auszuarbeiten, um z.B. Vorteilsnahme im Amt, Begünstigung, "Vetterleswirtschaft" oder gar Korruption auszuschließen. Durch ein "Vier-Augen-Prinzip" bei Verträgen und Vereinbarungen mit Sponsoren kann ermöglicht werden, eine hierarchische Kontrolle zu sichern.

Ein Projektsponsor fördert meistens entweder das Projekt oder das Projektmanagement in Gänze oder aber einen ganz bestimmten Aspekt. Das Projekt oder das Projektmanagement als Ganzes können mehrere Sponsoren fördern. Sie können auch in so oder ähnlich genannten "Förderkreisen" organisatorisch unterstützt werden.

Betrifft das Sponsoring nur einen bestimmten Aspekt, sollte dies auch nur durch eine einzige Person erfolgen. Ein ansonsten nicht vermeidbarer öffentlicher Widerspruch der Sponsoren bezüglich des gleichen Aspektes schadet nachhaltig.

Verfügt ein Projekt über mehrere Sponsoren, brauchen diese nichts voneinander zu wissen oder alle die gleiche Meinung vertreten. Im Gegenteil: Werden die widersprüchlichen Interessen eines Projekts durch Sponsoren (öffentlich) ausgetragen, erhält das Projekt und das Projektmanagement oftmals viel Freiraum für das operative Handeln.

Das Projektsponsoring ist in der Regel kommunikativ aufwendig. Die Kommunikation mit den Projektsponsoren ist Chefsache des Projektmanagements, d.h. es ist in der Regel durch den Ranghöchsten im Projekt bzw. das Projektmanagement zu bewirken.

Eine besondere Kunst ist es, das Projektsponsoring auf die förderlichen Aspekte zu begrenzen und es insbesondere wieder zu beenden, wenn es seine Funktion für das Projekt erfüllt hat oder das weitere Projektsponsoring nicht mehr förderlich erscheint, gleich aus welchem Grunde.

Mahnungen:

Es gibt auch Beifall von der falschen Seite.

Projektsponsoren können - meistens plötzlich - auch öffentlich Anliegen oder Interessen vertreten, die für das Projekt und das Projektmanagement nicht vorgesehen waren, dann jedoch aufzunehmen und zu bearbeiten sind.