Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier

Begriff: Leistungen im Projektmanagement.

Bei den Leistungen im Projektmanagement sind separat und gemeinsam zu betrachten, z.B.:

1. individuelle Leistungen, z.B. des Projektleiters oder eines Mitgliedes des Projektteams oder einer anderen Gliederung der Projektorganisation,
2. Leistungen des Projektteams,
3. Leistungen der Projektorganisation,
4. Leistungen der Partner, die ganz oder teilweise in das Projektmanagement eingebunden sind, sollten oder wurden,
5. Leistungen der Personen, von welchen das Projektmanagement abhängig ist,
6. Leistungen der Organisationseinheiten, in welche das Projektmanagement organisatorisch eingebunden ist.

In der Regel werden bis dato nur die individuellen Leistungen betrachtet, wenn überhaupt. Für die Leistungen der anderen Beteiligten fehlen fast immer die Parameter, nach welchen die Leistungen beschrieben, festgestellt und beurteilt werden könnten. Es mangelt auch an einer Person, die es tun könnte, sollte, dürfte oder müsste.

Zu den wesentliche Leistungen, die in jedem Projektmanagement zu erbringen sind, zählen z.B.

1. Grad der Zielerreichung (des Projektmanagements, nicht des Projekts),
2. Professionalität des Projektmanagements,
3. Führung,
4. Bereitstellung und Anwendung einer Methodik,
5. Kommunikation,
6. Gestaltung der Kultur und der Interkulturalität,
7. Wahrnehmung des Unternehmertums.

Auch vom Projektmanagement wird gefordert, dass es die Leistungen effizient und effektiv erbringt: Es geht darum, zum richtigen Zeitpunkt das Wichtige zu erkennen, das Richtige zu entscheiden, das Notwendige zu tun, zu veranlassen und sicherzustellen, dass es geschieht.

Leistung setzt voraus und verbindet (Definition von Heinrich Keßler, 2013):

1. Erfahrungen,
2. Fähigkeit,
3. Können,
4. Motivation,
5. Gelegenheit,
6. Möglichkeit,
7. Wollen,
8. Dürfen,
9. und das Quäntchen Glück.

Fehlt auch nur eine Komponente, fällt die Leistung kleiner aus als die mögliche.

Im Projektmanagement kommt es auch darauf an, z.B.

1. Leistungstiefs zu frühzeitig zu erkennen und zu bearbeiten.
2. Leistungsspitzen frühzeitig zu erkennen und bestmöglichst abzuflachen.
3. fehlenden Leistungswille zu erkennen und unverzüglich durch Maßnahmen so zu bearbeiten, dass das Projektmanagement entscheidungs- und handlungsfähig bleibt.
4. die jeweils notwendigen und ausreichenden Leistungen der Anderen vorzubereiten, einzufordern und zu unterstützen.
5. Leistungsmängel unverzüglich aufzudecken und gegebenenfalls durch geeignete Maßnahmen zu korrigieren und zu beenden, z.B. durch arbeitsrechtliche Maßnahmen, Eskalation, Konfrontation.
6. die Art der Leistungen dem Projektfortschritt anzupassen.
7. die Projektorganisation fortlaufend den Anforderungen des Projekts an das Projektmanagement anzupassen, z.B. personell, organisatorisch und administrativ (z.B. Ausstattungen, Vollmachten).
8. die "Stabübergabe" an nachfolgende Leistungsträger so zu gestalten, dass diese unverzüglich leistungsfähig werden.

Die Leistungen, die das Projektmanagement zu erbringen hat, sind abzuleiten z.B.

1. aus dem Projektauftrag - und dem aktuellen Stand des Projekts,
2. aus dem Auftrag für das Projektmanagement - und den aktuellen Prozessen des Projekts,
3. aus den individuellen Leistungsvereinbarungen mit den Vorgesetzten der entsendeten Personen,
4. aus den Usancen, Regeln und Spielregeln für das Projektmanagement,
5. aus den stillschweigenden oder offenen Erwartungen an das Projektmanagement,
6. aus den Vollmachten des Projektmanagements,
7. aus dem Status des Projektmanagements,
8. aus den Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen des Projektmanagements,
9. aus dem zeitlichen Rahmen des Einsatzes im Projektmanagement,
10. aus den bereitgestellten Ressourcen für die Leistungen des Projektmanagements (Zeit, Mittel).

Unterschiede, Abgrenzungen und Verbindungen zu Projekten und zum Projektmanagement:

Nicht nur in Projekten sind durch das Projektmanagement werden die Leistungen als hoch und gut bewertet, wenn die Projektergebnisse gefallen. Trifft dies nicht zu, wird in der Regel übersehen, durch welche Leistungen des Projektmanagements es möglich wurde, wenigstens das erreichte Ergebnis zu erzielen.

"Der Zweck heiligt die Mittel." Damit ist gemeint, dass im Projektmanagement es letztlich weniger darauf ankommt, WIE die Leistungen erbracht werden, als DASS die Leistungen erbracht werden. Im Zweifelsfall gilt auch: "Es ist leichter, um Entschuldigung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen." Setzt sich das Projektmanagement konsequent für das Projekt ein, ist auch bei berechtigter Kritik am Vorgehen und Verhalten in der Regel mit Nachsicht zu rechnen.

Es geht darum, die stetige Leistungsfähigkeit des Projektmanagements entsprechend dem Projektfortschritt zu sichern und zu erhalten.