HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier


Kontext: Begriffe in Projekten und im Projektmanagement


Planungsstand: "Der Materialplan ist erstellt."

Es ist gesichert, dass die erforderlichen Materialien beschafft werden (können) und verwendungsfähig verfügbar sind.

Die Materialien, um die es hier geht, umfassen alle Gegenstände und Sachen, die notwendig sind, um die vorgesehenen und wahrscheinlichen Handlungen auch vollziehen zu können. Materialien sind z.B.

  1. Rohstoffe,
  2. Hilfsstoffe,
  3. Betriebsstoffe,
  4. Arbeitsmittel,
  5. Organisationsmittel,
  6. Ausstattungen,
  7. Informationen,
  8. Maschinen, Einrichtungen, Vorrichtungen,
  9. Verbrauchsmaterial,
  10. Energie.

Dazu müssen geklärt und festgelegt sein z.B.:

  1. Einfuhr, z.B. Zollvorschriften,
  2. Beschaffungswege,
  3. Genehmigungsverfahren,
  4. Bestände und Bestandsrisiko,
  5. Gefährdungen, die vom Material oder vom Umgang mit ihm ausgehen, Schutzvorschriften, Schutzeinrichtungen,
  6. Sachgemäßer Einsatz,
  7. Normen, Normabweichungen, Sonderformen, Sondermodelle,
  8. Verfügbarkeit, Ersetzbarkeit, Knappheit,
  9. Schutz vor Verderb, Diebstahl, Missbrauch, zufälligem Untergang,
  10. Tauglichkeit, Zweckmäßigkeit, Verwendbarkeit, Eignung.

Festgelegt müssen z.B. auch sein:

  1. Anforderungen an die Qualitäten,
  2. benötigte Mengen (Gesamtmengen),
  3. Losgrößen, Packungen, ("Paletten"), Packungseinheiten, Packungsgrößen,
  4. Raumanforderungen für Beschaffung, Lager, Zwischenlager, Bearbeitung und Verarbeitung,
  5. Interne Beschaffungswege, Standards,
  6. Anforderungen an Anweisungen, Einweisungen, Gebrauchsanleitungen, Betriebsanleitungen,
  7. Zeitpunkte des Bedarfs,
  8. Orte des Bedarfs,
  9. Anforderungen an Schutz vor Emissionen und Immissionen,
  10. Anforderungen an die Entsorgung bzw. Weiterverwendung und Wiederverwendung von Resten.

Für die Ermittlungen der Bedarfe werden anfangs Schätzwerte und Erfahrungswerte verwendet, die im Verlauf des Projekts so früh als möglich durch reale Größen ersetzt werden.

Die Materialien müssen zur geforderten Zeit physisch verfügbar sein. Die diesbezüglichen üblichen Hindernisse sind zu vermeiden, zu beseitigen oder sicher zu umgehen wie z.B.

  1. Vorrechte aller Art, z.B. auf Verfügung, Nutzung, Verwendung, z.B. auf Grund von Gewohnheiten, vorrangigen Prozessen, Hierarchie,
  2. Unzugänglichkeit, z.B. auf Grund fehlender Zugangsrechte, Schlüssel,
  3. Herausgabeverweigerung, z.B. auf Grund von Besitzrechten, Eigentumsvorbehalt, Pfandrechten,
  4. Vorbehalte, z.B. auf Grund von Auflagen, Nutzungsbeschränkungen, Verwendungsbeschränkungen, Verfügungsbeschränkungen,
  5. keine Verfügbarkeit, z.B. auf Grund von Hoheitsrechten,
  6. fehlende Einsetzbarkeit, z.B. auf Grund von Mängeln, Fehlern, Beschädigungen,
  7. Untauglichkeit, z.B. auf Grund von falschen Materialien, fehlenden Qualitäten, Verwechslungen, fehlende Passungen,
  8. Unhandlichkeit, z.B. auf Grund von falschen oder nicht verwendbaren Formaten,
  9. fehlende Nutzbarkeit, z.B. durch falsche oder unzureichende Mengen und andere mangelhafte Passungen,
  10. unsachgemäßen Umgang, z.B. durch Leichtsinn, Fahrlässigkeit, Vorsatz, Unwissen, Dummheit.

Mahnungen:

Es sind immer ausreichende Reserven für Schwund, Bruch, Verderb, Beschädigung, Ausfall, Fehlerhaftigkeit, Unbrauchbarkeit einzukalkulieren.

In Projekten und im Projektmanagement kommt es häufig weniger auf den Preis, als auf sich verlässliche Verfügbarkeit zum vorgesehenen Zeitpunkt an.

Die benötigten Mengen und Qualitäten der Materialen in Projekten und im Projektmanagement unterscheiden sich mitunter erheblich von den allgemein eingesetzten. Die Unterschiede müssen frühzeitig erkannt und markiert werden, damit Fehlbeschaffungen unterbleiben oder zumindest rechtzeitig erkannt werden (können).

...und die Moral von der Geschichte oder: Was ist das Ergebnis?

Der Hammer muss bereitliegen, wenn man einen Nagel einschlagen muss.

Das Ergebnis der Klärung und Bestimmung der Materialien ist eine Übersicht über die erforderlichen und ausreichenden Materialien (aller Art). Ferner sind die Aufgaben und zu lösenden Probleme bekannt und benannt, die zu lösen sind, damit die Materialien auch zum rechten Zeitpunkt, am rechten Ort, in der richtigen Art und Weise für die vorgesehenen Verwendungen bereitstehen (können).

Die Bedarfe und Verfügbarkeiten der Materialien ändern sich stetig und ständig. Die Prozesse rund um die Materialien durchlaufen iterativ immer wieder die Stufen von der groben Schätzung bis zur konkreten Feinbestimmung.